Photos by Adrián Hernández
schwierige Bedingungen beim spanischen Berg-EM Lauf
Christian Merli sichert sich den vierten Gesamtsieg in Folge
Erstmals wurden in der Berg Europameisterschaft im Jahr 2019 die Regenreifen eingesetzt. Ausgerechnet auf der ohnehin sehr anspruchsvollen und schmalen Strecke von Arriondas hatte der Wettergott kein Einsehen mit dem Berg-EM Tross. Trotzdem verfolgten zahlreiche Zuseher das Bergrennspektakel auf den Fito und bekamen eine äußerst dramatische Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg geboten.
Am Ende des Wochenendes stand zum vierten Mal in Folge der Südtiroler Christian Merli (Titelbild) ganz oben am Podium. Mit seinem Osella FA30 Zytek LRM konnte er sich mit einer beeindruckenden Performance exzellent in Szene setzen und dabei mit seiner spektakulären Fahrweise für Furore sorgen. Nachdem er im 1. Rennlauf auf die falschen Reifen setzte, konnte er aber die beiden anderen Rennläufe für sich entscheiden, womit er noch den vollen Erfolg fixieren konnte, da nur die schnellsten 2 Läufe in die Endwertung kamen. Mit einem minimalen Rückstand von 0,72sec. ging der zweite Platz an den Italiener Simone Faggioli, der im Norma M20FC Zytek eine ebenfalls beeindruckende Leistung ablieferte. Und das obwohl er auf den Boliden seines Schweizer Teamkollegen Fabien Bouduban zurück greifen musste, da sein eigener Norma aufgrund von technischen Problemen nicht einsatzfähig war. Damit konnte er erneut die E2-SC Klasse für sich entscheiden und somit erneut volle Punkte für die Meisterschaft realisieren. Das Podium komplettierte in Arriondas der spanische Lokalmatador Javier Villa (Foto), der im spektakulären BRC B53 Turbo eine beeindruckende Performance ablieferte. Mit seinem beherzten Fahrstil konnte er sich eindrucksvoll in Szene setzen und bei schwierigen Bedingungen für Furore sorgen. Damit stand am Ende auch der letzte Platz am Podium zu Buche, mit einem Vorsprung von 1,3sec. auf den nächsten Verfolger. Dieser kam aus Vorarlberg mit Christoph Lampert, der im Osella FA30 Zytek eine ebenfalls exzellente Leistung in Arriondas ablieferte. Auf der für ihn völlig unbekannten Strecke auf den Fito konnte er sich mit seinem Boliden grandios in Szene setzen und beeindruckende Zeiten realisieren. Damit stand für ihn auch der ausgezeichnete zweite Platz in der Gruppe D, E2-SS hinter dem Gesamtsieger Christian Merli zu Buche. Die Top5 im Gesamtklassement komplettierte der Südtiroler Diego de Gasperi im Osella FA30 Zytek, der eine ebenfalls tadellose Vorstellung bei schwierigen Bedingungen ablieferte. Damit konnte er sich auch den letzten Platz am Podium in der Gruppe D, E2-SS sichern und somit ein erfolgreiches Wochenende in Spanien absolvieren. Rang Sechs ging nach Luxemburg an Guy Demuth, der im Norma M20FC Judd auch bei schwierigen Verhältnissen zu überzeugen vermochte. Dabei konnte er mit starken Zeiten begeistern und mit dem einmalig klingenden Boliden Rang Drei in der Gruppe E2-SC realisieren. Dahinter ging der siebente Platz an einen weiteren Spanier mit Berglegende Andres Vilarino (Foto). Dieser konnte mit seinem Norma M20FC Zytek ebenfalls für Furore sorgen und eine tolle Leistung bei schwierigen Bedingungen abliefern. Jedoch hatte er auch Glück, als er mit dem Heck die Reifenstapel bei der Schikane touchierte und sich dabei den Heckflügel beschädigte. Die Fahrt konnte er aber trotzdem fortsetzen und so den vierten Rang in der Gruppe E2-SC realisieren. Die Top8 im Gesamtklassement komplettierte der Franzose Sebastien Petit, der nach nur einer Woche nach seinem schweren Unfall sich wieder hinter das Steuer setzte. Dabei konnte er mit dem Teameigenen Norma M20FC mit 2l Honda Motor Rang Fünf in der E2-SC Klasse fixieren, und das eben als schnellster 2l Pilot. Rang Neun im Gesamtklassement ging ebenfalls nach Frankreich an Pascal Campi, der wie bereits in den letzten Rennen in Arriondas an den Start ging. Diesmal jedoch mit seinem neuen 2l Osella PA 21/S Evo, mit dem er gleich die CN Klasse klar für sich entscheiden konnte. Leider erneut einen Ausfall hinnehmen musste der Italiener Renzo Napione, der zum zweiten Rennlauf aufgrund von einem technischen Defekt am Reynard K02 F3000 nicht mehr an den Start ging. Und auch Berg-EM Legende Fausto Bormolini (Foto) kam in Arriondas nicht in die Wertung, wobei er seinen Reynard K02 F3000 bereits im 1. Rennlauf mit technischen Problemen neben der Strecke abstellen musste.
Dahinter ging der 10. Gesamtrang an den schnellsten Tschechen an diesem Wochenende mit Vladimir Vitver. Dieser konnte trotz schwieriger Bedingungen am Steuer seines Audi WTTR-DTM für Furore sorgen und exzellente Zeiten auf den Fito realisieren. Der Lohn war am Ende nicht nur der volle Erfolg in der Gruppe E2-SH, sondern auch der Tourenwagengesamtsieg. Rang Zwei ging an den spanischen Lokalmatador Alberto Ordonez Losada (Foto), der im mächtigen VW Polo Proto eine beeindruckende Vorstellung bei seinem Heimrennen ablieferte. Damit konnte er wohl seinen bislang größten Erfolg bei diesem Rennen realisieren und am Ende des Wochenendes ein ausgezeichnetes Resultat fixieren. Das Podium komplettierte sein spanischer Landsmann Jose Antonio Lopez Fombona, der mit seinem mächtigen Lamborghini Huracan Supertrofeo mit den schwierigen Bedingungen haderte. Trotzdem konnte er mit Platz Drei in der E2-SH Klasse ein grandioses Resultat erreichen und so ein erfolgreiches Heimrennen absolvieren. Gleich 2 Fahrer hatten in dieser Gruppe leider weniger Glück, wobei bereits im 2. Trainingslauf der Schweizer Reto Meisel einen doch vehementen Unfall mit seinem spektakulären Mercedes SLK 340 Judd zum Glück unverletzt überstand. Bei einem heftigen Einschlag in die Leitplanken wurde aber der einmalig klingende Bolide doch erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Aber auch der Franzose Philippe Schmitter Frey kam aufgrund von technischen Problemen mit seinem Renault RS01 nicht in die Wertung. Damit musste auch er einen Ausfall in Arriondas zur Kenntnis nehmen, womit er ohne Punkte an diesem Wochenende blieb.
Rang Vier im Berg-EM Tourenwagengesamtklassement ging nicht ganz überraschend an einen Allradpiloten. Der Italiener Antonino Migliuolo (Foto) lieferte am Steuer seines Mitsubishi Lancer Evo 9 eine beeindruckende Performance ab, welche am Ende auch mit dem vollen Erfolg in der Gruppe N belohnt wurde. Dabei konnte er den Spanier Salvador Tineo Arroyo auf einem weiteren Mitsubishi Lancer Evo 9 mit 1,6sec. auf Distanz halten. Trotzdem war es für den Lokalmatador ein spitzen Resultat beim diesjährigen Bergrennen Subida Al Fito. Das Podium in der Gruppe N komplettierte der Tscheche Jiri Los, der mit seinem Renault Megane RS eine ebenfalls sehr beherzte Leistung ablieferte und dabei starke Zeiten erreichte. Damit wurde er für seine lange Anreise am Ende des Wochenendes mit diesem Topresultat belohnt.
Die GT Klasse konnte sich erneut der Slowake Jan Milon sichern. Mit seinem mächtigen McLaren 650S GT3 konnte er sich einen vollen Erfolg sichern und bei schwierigen Bedingungen starke Zeiten realisieren. Damit stand bei den Tourenwagen Gesamt auch Rang Fünf in der Berg Europameisterschaftswertung zu Buche. Für die Meisterschaft musste er jedoch halbe Punkte aufgrund keiner Gegner zur Kenntnis nehmen. In der Gruppe A setzte der Tscheche Lukas Vojacek im Subaru Impreza WRX STI fort. Auch im spanischen Arriondas war er in dieser Klasse naturgemäß nicht zu schlagen, was am Ende mit weiteren vollen Punkten belohnt wurde. Dahinter konnte sich im 2l Duell der Italiener Luca Zuurbier im Honda Civic Type R doch recht locker gegen seinen tschechischen Konkurrenten David Dedek (Foto) im Alfa Romeo 147 durchsetzen. Dieser ging jedoch erstmals auf der anspruchsvollen Strecken auf den Fito an den Start, und bewältigte die schwierigen Verhältnisse in diesem Jahr tadellos. Aber eben nicht immer auf der Ideallinie.
Photos by Adrián Hernández