Photos by RP Photorace
Spannende Entscheidung in Portugal
Simone Faggioli feiert 1. Gesamtsieg 2018, Christian Merli im 2. Rennlauf mit neuem Streckenrekord
Bei kühlen Temperaturen ging der 3. Lauf zur Bergeuropameisterschaft über die Bühne. Beim Bergrennen Rampa da Falperra im portugiesischen Braga erwartete die Piloten eine echte Highspeedstrecke. Dabei sorgte sowohl vor dem Trainings- und Renntag Regen für schwierige Bedingungen, wobei in gewissen Waldpassagen noch feuchte Stellen zu finden waren.
Dabei hatte im 1. Rennlauf der amtierende italienische Bergeuropameister Simone Faggioli (Titelbild) das bessere Ende für sich. Mit seinem Norma M20FC Zytek konnte er eine hervorragende Zeit erreichen und seinem direkten Konkurrenten Christian Merli (Foto) 1,8sec. abnehmen. Dabei kam er mit den kühleren Temperaturen an diesem Wochenende besser zu Recht als zuletzt am Rechberg. Zwar konnte er seine Zeit im anschließenden 2. Rennlauf nicht mehr ganz erreichen, jedoch reichte der Vorsprung aus um schlussendlich den 1. Gesamtsieg in der Saison 2018 einzufahren. Seinem italienischen Landsmann Christian Merli half auch der beeindruckende neue Streckenrekord im 2. Rennlauf nichts mehr. Der Osella FA30 Zytek Evo Pilot musste sich am Ende um knappe 0,5sec. geschlagen geben. Das er dabei den Streckenrekord mit einem Traumlauf dann gleich um 0,7sec. unterbieten konnte hätte wohl niemand gerechnet, womit beim Bergrennen Rampa da Falperra auch die 1:48min. Schallmauer fiel. Rang Drei ging an den erstarkten Franzosen Sebastien Petit, der mit seinem Norma M20FC Mugen eine ebenfalls hervorragende Performance in Braga ablieferte und dabei mit starken Zeiten überzeugen konnte. Auf den Sieger fehlten nach 2 gewerteten Rennläufen schlussendlich 10sec., jedoch konnte er seinen nächsten Verfolger um ebenfalls über 7sec. auf Distanz halten. Dieser kam überraschend aus Luxemburg mit Guy Demuth, der mit seinem neuen Norma M20FC Judd gleich beim zweiten Auftritt eine beeindruckende Leistung ablieferte. Dabei konnte er mit dem schwarz-grünen Boliden sich hervorragend in Szene setzen, wobei er sich vor allem im 2. Rennlauf nochmals gewaltig steigern konnte. Die Top5 komplettierte in Portugal der ehemalige Berg Europameister Andres Vilarino aus Spanien, der nach ein paar Jahren Pause wieder bei diesem Rennen an den Start ging und mit seinem Norma M20FC Mugen eine bärenstarke Vorstellung ablieferte. Der Rückstand auf den Viertplatzierten fiel am Ende mit gerade einmal 0,6sec. sehr gering aus, jedoch hielt sich der Vorsprung auf seinen Landsmann Javier Villa ebenfalls in Grenzen. Der lieferte mit seinem in diesem Jahr neuen BRC BR-53 eine hervorragende Performance ab, was schlussendlich auch mit dem vollen Erfolg in der 2l Klasse der Gruppe E2-SC belohnt wurde. Rang Sieben ging an den schnellsten Portugiesen mit Rui Ramalho, der mit seinem 2l Osella PA2000 Evo sich gegen die starke Konkurrenz mehr als beachtlich schlug. Auf Platz Neun gewann der junge Italiener Andrea Bormolini (Foto) einmal mehr die Gruppe CN mit dem einmalig klingenden Osella PA 20/S mit 3l BMW Motor, womit er die EBM-Führung mit Merli behielt. Er sorgte für den einzigen Lichtblick für das Bormolini Team, denn nachdem 4. Trainingslauf am Sonntagmorgen musste zuerst der routinierte Renzo Napione seinen legendären Reynard K02 F3000 mit einem technischen Defekt abstellen. Und im 1. Rennlauf krachte dann auch noch Berg-EM Legende Fausto Bormolini mit seinem Reynard K02 F3000 gegen einen Erdwall, wobei der Bolide doch erheblich beschädigt wurde. Bereits nach Trainingslauf 2 musste der junge Tscheche Petr Trnka das Falperra Wochenende für beendet erklären, nachdem ein Getriebeschaden am Ligier JS53 Evo3 vor Ort nicht behoben werden konnte.
Die Tourenwagenwertung ging an den Sieger der E2-SH Klasse. Der Tscheche Vladimir Vitver konnte mit einer tollen Performance den Sieg einfahren und mit seinem brachialen Audi WTTR-DTM für Furore sorgen. Mit einer hervorragenden Leistung konnte er sich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen und auch Gesamt mit Platz 10 ein spitzen Resultat in Portugal verbuchen. Nach einem spannenden Rennverlauf ging Rang Zwei an den Italiener Fulvio Giuliani (Foto), der mit seinem spektakulären Lancia Delta Integrale endlich ein Wochenende ohne gröbere technische Probleme erlebte. Dabei konnte er sich von Lauf zu Lauf mit dem mächtigen Boliden steigern, was schlussendlich mit diesem grandiosen Erfolg belohnt wurde. Das Podium komplettierte der Franzose Philippe Schmitter mit seinem brachialen Renault RS01, der jedoch an diesem Wochenende nicht ganz so zum Fahren kam wie zuletzt. Trotzdem konnte er das nächste Topergebnis in seiner ersten vollen Berg-EM Saison einfahren. Leider erneut vom Pech verfolgt war der Schweizer Reto Meisel, der bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison einen technisch bedingten Ausfall vor dem 2. Rennlauf hinnehmen musste. Dabei spielte wie bereits wie so oft im Vorjahr der Anlasser nicht mit, womit er nach einer beeindruckenden Bestzeit im 1. Rennlauf leider ohne Erfolgserlebnis in Portugal blieb.
Der Blick in die Berg-EM Kategorie 1 brachte einen großer Sieger hervor. Der Tscheche Lukas Vojacek konnte mit seinem Subaru Impreza WRX STI erneut die Gruppe A klar für sich entscheiden und somit die Führung in der Berg Europameisterschaft weiter ausbauen. Rang Zwei ging an den schnellsten 2l Piloten aus Portugal mit Luis Correia, der den Italiener Tonino Cossu auf einem Honda Civic Type R auf den dritten Platz verdrängen konnte. Für eine große Schrecksekunde sorgte der Tscheche David Dedek, der nach einer Highspeedpassage die Kontrolle über seinen Alfa Romeo 147 verlor und mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanken einschlug. Zum Glück konnte er den total zerstörten Boliden unverletzt verlassen.
Die Gruppe GT und auch Gesamt die Berg-EM Kategorie 1 konnte der Portugiese Jose Correia (Foto) für sich entscheiden. Mit seinem Nissan Nismo GTR-GT3 musste er jedoch als sein Können aufbieten, um sich am Ende mit 0,4sec. Vorsprung den Heimsieg zusichern. Den der Slowake Jan Milon agierte in beeindruckender Form am Steuer seines wunderschönen McLaren 650S GT3, wobei er sich auch von einem technischen Problem im 4. Trainingslauf nicht bremsen ließ. Mit hervorragenden Zeiten zeigte er sich gegenüber den ersten beiden EBM-Läufen stark verbessert, womit er auch in der Tabelle auf den zweiten Rang nach vorne kam. Das Podium komplettierte in dieser Klasse der Franzose Christian Schmitter (Foto), der mit seinem mächtigen Porsche 997 GT3 R eine ebenfalls starke Vorstellung in den beiden Rennläufen ablieferte. Jedoch hatte er am Trainingstag auch viel Glück, als bei einem Leitplankenkontakt kein allzu großer Schaden am Boliden entstand. Rang Vier ging an den erstmals in Braga an den Start gehenden Franzosen Nicolas Caumon, der mit seinem wunderschönen Lamborghini Gallardo GT3 sich exzellent in Szene setzen konnte und mit einer soliden Vorstellung überzeugte.
Die Geschichte in der Gruppe N ist hingegen schnell erzählt, denn beim Rennen Rampa da Falperra musste der Italiener Antonino Migliuolo ohne Konkurrenz auskommen. Mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 9 konnte er mit starken Zeiten überzeugen und das Pflichtprogramm wurde erfolgreich absolviert, womit der Sieg am Ende zu Buche stand. Für die Meisterschaft bekam man aber leider nur halbe Punkte…
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