Photos by Teambeyou
Gesamtsieg von Christian Merli mit neuem Streckenrekord
schwieriges Rennwochenende mit teils langen Unterbrechungen
Das Jubiläumsrennen in Osnabrück stand nicht nur beim Wetter unter keinen allzu guten Stern. Am Trainingstag sorgte Regen für schwierige Bedingungen und Unterbrechungen, wobei vor allem ein Motorschaden viel Zeit in Anspruch nahm. Am Renntag zeigte sich zwar der Wettergott gnädig, was zwar erneut sehr viele Zuseher an die Strecke lockte. Jedoch kamen doch etliche Unfälle zustande, welche zum Glück alle glimpflich endeten, jedoch enorme Zeit in Anspruch nahmen. Deshalb konnten sowohl am Samstag als auch am Sonntag nur 2 Läufe durchgeführt werden, was bei den Aktiven für Kopfschütteln sorgte. Vor allem die Tatsache, dass das ausgedehnte Rahmenprogramm durchgezogen wurde stieß einigen Sauer auf. Nachdem die letzten Jahre in Osnabrück jedesmal eines der Highlights im deutschen und internationalen Bergkalender waren, hofft die Bergfan-Gemeinde das in Zukunft wieder mehr der Bergrennsport in den Mittelpunkt gerückt wird.
Aber nun zum Sportlichen, was wir in den Vordergrund rücken möchten, bekam man doch durch vieler internationaler Teilnehmer einiges geboten. Im Kampf um den Gesamtsieg behielt wie schon im Vorjahr der Italiener Christian Merli (Titelbild) die Oberhand. Mit seinem Osella FA30 Fortech konnte er mit einer beeindruckenden Performance überzeugen und im 2. Rennlauf seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr knapp aber doch unterbieten. Damit konnte er das Osnabrücker Bergrennen erneut als großer Sieger erfolgreich verlassen und sich für die nächsten Runden in der Berg Europameisterschaft einschießen. Auf dem zweiten Platz folgte nach einem äußerst spannenden Kampf der Franzose Sebastien Petit (Foto) mit seinem Norma M20FC Mugen, der mit einer beeindruckenden Leistung im 2. Rennlauf noch von Platz Sechs nach vorne fahren konnte. Dabei konnte er eine herausragende Zeit in den Asphalt von Osnabrück knallen und mit seinem Boliden sich grandios in Szene setzen. Am Ende konnte er auf den Deutsch-Slowenen Patrik Zajelsnik einen Vorsprung von 0,35sec. herausfahren. Für ihn war bei diesem stark besetzten Rennen Platz Drei trotzdem ein gigantisches Ergebnis, war es für ihn der erst zweite Start in dieser Saison mit dem neuen Norma M20FC Mugen. Dabei funktionierte der Bolide am gesamten Rennwochenende einwandfrei, womit man das Technikproblem von Glasbach erfolgreich beheben konnte, was schlussendlich mit der Podiumsplatzierung in Osnabrück belohnt wurde. Rang Vier ging an den Schweizer Eric Berguerand im spektakulären Lola FA99 F3000, dem schlussendlich nach 2 gewerteten Rennläufen lediglich 0,04sec. aufs Gesamtpodium fehlten. Trotzdem zeigte sich der sympathische Eidgenosse sehr zufrieden mit dem Rennen in Osnabrück, konnte er in der Gruppe D, E2-SS hinter dem Gesamtsieger aus Italien Platz Zwei einfahren. Mit weiteren 0,2sec. Rückstand komplettierte der Franzose Geoffrey Schatz die Top5, der diesmal wieder am Steuer seines Reynard 01L F3000 Platz nahm und bei seinem ersten Auftritt in Osnabrück einen bärenstarken Eindruck hinterließ. Im entscheidenden Moment konnte er sich gegenüber der Konkurrenz jedoch nicht genug steigern, womit er noch vom zwischenzeitlichen zweiten Rang nach Rennlauf 1 auf Platz Fünf zurückfiel. Dahinter ging Platz Sechs an einen weiteren Schweizer mit Marcel Steiner (Foto), der mit seinem mächtigen LobArt LA01 Mugen eine großartige Vorstellung ablieferte und schlussendlich den Rückstand auf Platz Fünf mit 0,5sec. in engen Grenzen halten konnte. Zudem kam der grandiose dritte Rang in der Gruppe E2-SC bis 3l Hubraum hinzu. Dahinter klaffte eine kleine Lücke zum siebtplatzierten Tschechen Vaclav Janik, der mit seinem Norma M20FC Turbo in diesem Jahr nicht ganz mit der Spitze mithalten konnte, sich aber trotzdem mit einer tollen Vorstellung exzellent in Szene setzen konnte. Die Top8 Gesamt komplettierte der junge Belgier Jelle de Coninck auf einem weiteren Norma M20FC Turbo, der in Osnabrück eine tadellose Leistung ablieferte und mit starken Zeiten überzeugen konnte noch vor dem schnellsten Luxemburger mit Tommy Rollinger, der sein Comeback feierte und mit seinem Osella FA30 Zytek ein starkes Rennen ablieferte. Dabei konnte er mit dem vierten Platz in der Gruppe D, E2-SS glänzen und dabei den 2l Sieger aus Frankreich mit Anthony Loeuilleux im Tatuus Formel Master S2000 auf Distanz halten. Auf dem 11. Gesamtrang folgte der schnellste Deutsche mit Uwe Lang im bereits legendären Osella PA 20/S Evo, der in der äußerst stark besetzten Gruppe CN, E2-SC den tollen sechsten Rang einfahren konnte. Leider Pech hatte sein Landsmann Holger Hovemann mit seinem brachialen Opel Kadett C V8 GTR aus der Gruppe E2-SH, der im 1. Rennlauf in die Reifenstapel krachte und dabei an seinen Boliden doch einen erheblichen Schaden zu verzeichnen hatte…
Bei den Tourenwagen feierte der junge Franzose Pierre Courroye (Foto) seinen ersten vollen Erfolg auf internationaler Ebene. In seiner wohl gemerkt ersten Bergsaison lieferte er mit seinem wunderschönen McLaren MP4 12C eine weitere herausragende Leistung ab, was schlussendlich mit dem Gesamtsieg in Osnabrück belohnt wurde. Nachdem er die bisherige Saison in der französischen Bergmeisterschaft mit dem GT Boliden geprägt hat, konnte er sich für das Berg Europameisterschaftsheimspiel am Mont Dore nächste Woche richtig warm fahren. Auf dem zweiten Platz folgte sein französischer Landsmann Nicolas Werver mit seinem in diesem Jahr neuen Porsche 997 GT2, der eine ebenfalls großartige Vorstellung ablieferte und starke Zeiten erreichte. Dabei konnte er mit seiner gezeigten Performance auch die starke E1 Klasse für sich entscheiden und dort einige internationale Toppiloten auf Distanz halten. Das Podium bei den Tourenwagen komplettierte der Deutsche Henry Walkenhorst, der mit seinem brachialen BMW Z4 GT3 von der Rundstrecke bei seinem Heimrennen erneut für eine spektakuläre Show sorgte. Mit einer tollen Leistung konnte er sich exzellent in Szene setzen und mit seiner beherzten Fahrweise für Furore sorgen, was schlussendlich mit Rang Zwei in der GT Klasse belohnt wurde. Vierter wurde bei den Tourenwagen der bärenstark agierende Deutsche Patrick Orth, der mit einer herausragenden Performance in Osnabrück überzeugen konnte. Mit grandiosen Zeiten konnte er viel PS stärkere Boliden hinter sich lassen und die E1 2l Klasse für sich entscheiden und hier einen vielumjubelten Prestige Erfolg feiern. Die Top5 komplettierte sein Landsmann Lars Heisel (Foto) mit dem Opel Böhm Kadett C 16V ebenfalls aus der 2l Klasse, der in seiner ersten KW Berg Cup Saison eine weitere grandiose Vorstellung ablieferte und herausragende Zeiten in Osnabrück ablieferte. Rang Sechs ging ebenfalls nach Deutschland an Ralf Oeverhaus im brachialen BMW M6 GT3 aus dem Walkenhorst Team, der mit einer tollen Leistung glänzen konnte und in der stark besetzten GT Klasse den dritten Platz einfahren konnte. Dahinter folgte der schnelle Luxemburger Canio Marchione mit seinem wunderschönen VW Minichberger Scirocco 16V, der eine tolle Performance in Osnabrück ablieferte und exzellente Zeiten erreichte, was am Ende mit dem zweiten Platz in der 2l Klasse belohnt wurde. Rang Acht Gesamt ging an den Deutschen Björn Wiebe, der diesmal mit seinem Renault Williams Wiebe Laguna nicht so auf Touren kam und in der stark besetzten 2l Klasse mit Platz Vier, bzw. Platz Drei im KW Berg Cup vorlieb nehmen musste. Dahinter folgte bereits der Sieger der 1400er Klasse mit Hans Peter Eller, der mit seinem VW Minichberger Scirocco 16V diese Klasse nach Belieben dominierte und Gesamt Platz Neun für sich verbuchen konnte. Pech hatte leider der im 1. Rennlauf klar führende Deutsche Michael Bartels, der bei seinem einzigen Bergauftritt mit dem mächtigen Maserati MC12 im 2. Rennheat einen Dreher gegen die Leitplanken fabrizierte. Zuvor blieb er nur um wenige Zehntelsekunden hinter dem Tourenwagenstreckenrekord von Norbert Brenner aus dem Jahr 2008, aufgestellt im Opel Astra V8 DTM.
Bericht Österreicher:
Gleich bei seinem ersten Start in Osnabrück konnte der Vorarlberger Christoph Lampert für Furore sorgen. Mit seinem Osella PA2000 Evo konnte er mit einer herausragenden Performance begeistern und sich grandios in Szene setzen. Dabei konnte er am Renntag mit seinen gefahrenen Zeiten gleich den Sieg in der Gruppe E2-SC bis 2l Hubraum einfahren und Gesamt mit dem 13. Rang glänzen. Dabei konnte er einige starke Franzosen hinter sich lassen und in der stark besetzten Klasse die Oberhand behalten.
Bei den Tourenwagen ging der Tiroler Herbert Stolz (Foto) mit seinem legendären Porsche 935 DPII an den Start, der sich ebenfalls grandios in Szene setzen konnte, jedoch im Kampf um den Tourenwagengesamtsieg wie viele andere PS starke Konkurrenten nicht eingreifen konnte. In der Klasse E1 über 3l Hubraum konnte er mit dem hellblauen Boliden den großartigen dritten Platz einfahren, wobei er sich knapp gegen den Bulgaren Nikolay Zlatkov im brachialen Audi S1 Quattro, den Deutschen Norbert Handa im wunderschönen Lancia Delta Integrale sowie gegen den Schweizer Bruno Ianniello im legendären Lancia Delta S4 durchsetzen konnte. Gesamt blieb bei den Tourenwagen der 13. Platz. Leider gar nicht nach Wunsch verlief für den dritten Österreicher das Osnabrücker Bergrennen: Der Vorarlberger Werner Walser hatte im 1. Rennlauf einen Ausritt zu verzeichnen, wobei der Opel Kadett C Limo 8V doch erhebblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Werner blieb beim Überschlag aber zum Glück unverletzt, was sicherlich das wichtigste war.
Photos by Teambeyou
Man mag es ja nicht glauben, aber endlich spricht mal einer die Wahrheit. Danke Peter für deinen ersten Absatz. Das angeblich so gut organisierte Osnabrücker Bergrennen ist in Wahrheit eines der am schlechtesten organisiertesten. Im Vorfeld da ist man in Osnabrück groß. Man schafft es auch noch den letzten Starfahrer aus dem Ausland anzulocken und zieht sogar Rundstreckenfahrer an.
Aber am Renntag, da verheddert man sich regelmäßig im eigenen völlig überladenen Zeitplan und der unzureichenden Infrastruktur, und das schon seit Jahren. Unfälle und Regen können passieren. Und jeder Bergfan weiß, auch leichte Unfälle können zu großen Verzögerungen führen wenn es dumm läuft. Aber warum es eine halbe Stunde und länger braucht um eine Rückführung durchzuführen, warum um die Mittagszeit 2 Stunden lang überhaupt nichts relevantes ( Rennläufe) passiert, und warum das Rahmenprogramm dem Veranstalter das Wichtigste zu sein scheint, das bleibt Osnabrücker Geheimnis. Über 10 Stunden für 2 Rennläufe auf einer 2-Kilometer-Strecke sind einfach nur peinlich. Und es nicht zu erklären warum man Jahr für Jahr die Zuschauer trotz Weltklasse-Starterliste mit Typen wie Norbert Heisterkamp und dem unsäglichen Titus Dittmann penetriert, die kein Mensch mehr sehen kann und will. Für die Rundstrecken-Fahrer wie Bartels, Walkenhorst, Oeverhaus oder Kaufmann mag das hier das große Sommer-Betriebsfest sein bei dem man mal fünfe Grade sein lässt und es um nichts geht. (Die fahrerischen Leistungen der genannten waren allerdings hervorragend) Aber gegenüber Bergrennstars vom Schlage eines Christian Merli oder Geoffrey Schatz und vor allem gegenüber den Teilnehmern des FIA-HILLCLIMB-CUP muß man sich als Deutscher schon fast schämen in welche Zirkusveranstaltung man sie da gelockt hat. Das Nebensächlichkeiten wie GLP oder E-Mobile ihren dritten Rennlauf im Gegensatz zu FIA- und DM-Teilnehmern bekamen ist da nur das Tüpfelchen auf dem i. Man würde sich auch von Thomas Bubel oder Uli Kohl mal solch wahre Worte wünschen, vielleicht würde den Verantwortlichen dann mal ein Licht aufgehen.
Wir können den Kommentar von Peter zu 100% zustimmen.
Die Leute die zum Bergrennen kommen, wollen professionellen Rennsport sehen. Wir kommen nun schon etliche Jahre zum Osnabrücker Bergrennen und hatten jedes Jahr die Hoffnung, dass es organisatorisch besser läuft. Dass das Rahmenprogramm (z. B. Autoparade, Fahrerparade) wichtiger war, als ein 3. Lauf, kann man weder den Rennfahrern noch den Zuschauern verständlich machen. Auch das vor jeder Autorückführung „halb“ Osnabrück den Berg noch hochfährt, sollte man reduzieren. Eine Wartezeit von ca. 5 Stunden auf den nächsten Lauf ist auch supoptimal für einen Rennfahrer.
Wir wünschen uns für die Zukunft, dass man sich auf die Kernaufgabe eines Bergrennens in Osnabrück konzentriert.