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F3000 Ära in der Berg Europameisterschaft

Ein Rückblick in die vergangenen Jahre


 

Machen wir einen Rückblick in vergangene Jahre der Berg Europameisterschaft. Nach der mehr als erfolgreichen Ära des Osella PA 20/S, wo unter anderem sich die Italiener Pasquale Irlando und Franz Tschager sich mehrfach die Berg-EM Krone sicherten, kam im Jahr 2006 der Umbruch. Die F3000 (Foto Jaroslav Krajci) kamen aufgrund des neuen Reglement vermehrt auf europäischer Ebene zum Einsatz, nachdem diese wie z.b. in Frankreich schon länger eingesetzt wurden. Jedoch sollte die erfolgreiche F3000 Ära in der Berg Europameisterschaft nicht von langer Dauer sein. In den Jahren 2007 und 2008 wurden erneut Titel mit solchen Boliden errungen, jedoch schlug danach Osella mit seiner neuen Kreation, dem FA30 zurück. Der vollverkleidete Bolide war den F3000 Boliden überlegen, und so verschwanden diese in den nächsten Jahren immer mehr von der Bildfläche. Auf nationaler Ebene werden aber nach wie vor die F3000 erfolgreich eingesetzt, wie z.b. in der Schweiz.


Einer der erfolgreichsten F3000 Piloten war sicherlich der Franzose Lionel Regal (Foto). Dieser konnte sich im Jahr 2001 den ersten nationalen Titel in Frankreich mit einem Reynard 95D F3000 sichern, punktegleich mit der nationalen Legende Bernard Chamberod. So richtig durchstarte Lionel Regal aber erst 2005, wo er seinen zweiten Meistertitel in Frankreich fixierte und diesen in den Jahren 2006, 2007, 2008 und 2009 wiederholte. Ab 2007 kam dabei der neuere Reynard 01L Mugen F3000 zum Einsatz, mit dem er großartige Erfolge feierte. Der größte Sieg gelang ihm aber im Jahr 2008, wo er sich auch den Berg Europameisterschaftstitel sichern konnte. Im Jahr 2010 verunglückte der Franzose bei einem tragischen Unfall in St. Ursanne (Schweiz) tödlich. Bis dahin führte er erneut die nationale Meisterschaft an und stand vor einem erneuten Titelgewinn.

Den ersten Berg Europameisterschaftstitel mit einem F3000 Boliden gewann ein Italiener. Giulio Regosa sicherte sich mit einem Lola T96/50 seinen zweiten Titel nach 2004. Eingesetzt wurde dieser Bolide übrigens vom Team des ehemaligen Europameisters Franz Tschager aus Südtirol. Giulio Regosa war nach diesem Erfolg nur mehr sporadisch am Start bei Bergrennen. Ein Jahr später, also 2007 ging der Berg-EM Titel nach Spanien. Ander Vilarino (Foto) konnte sich mit seinem Reynard 01L Mugen zum Berg Europameister küren und damit einen hervorragenden Erfolg feiern. Es war der übrigens fünfte Berg-EM Titel für die Vilarino Familie, zuvor feierte sein Vater Andres in den Jahren 1989 bis 1992 vier Titel in Folge. Umso bemerkenswerter war der Erfolg des Spaniers, da er ein Jahr zuvor am Rechberg einen schweren Unfall im Regen zu überstehen hatte, welcher ihm die ganze Saison 2006 kostete. Nach 2007 wanderte Ander Vilarino Richtung Rundstrecke ab, da er zum Saisonabschluss bei einem nationalen Rennen in Spanien erneut einen schweren Unfall mit seinem Reynard zu verzeichnen hatte und sich dabei schwere Beinverletzungen zuzog. Jahrelang in der Berg Europameisterschaft mit einem F3000 Boliden aktiv war auch der Tscheche Otakar Kramsky, der mit seinem Reynard ebenfalls tolle Erfolge feiern konnte. Bei einem tragischen Unfall am Rechberg im Jahr 2015 verlor er jedoch sein Leben.


Das die F3000 nicht ganz aus der Berg Europameisterschaft verschwinden, dafür sorgt das italienische Rennteam um Fausto Bormolini (Titelbild). Nach den erfolgreichen Jahren im Reynard 95D, übrigens das Ex-Auto des Franzosen Lionel Regal, welches sich noch immer im Besitz von ihm befindet, wechselte man 2010 auf einen moderneren und sicheren Reynard 2KL. Mit diesem Boliden bestreitet der Routinier nach wie vor die Berg-EM und dabei erzielt man durchaus noch tolle Erfolge. Jedoch wurde der Reynard über die Jahre optisch stark verändert und man spielte mit aerodynamischen Veränderungen. Zusammen mit seinem Freund und Teamkollegen Renzo Napione, welcher ebenfalls einen Reynard 2KL einsetzt, bestreitet man als letztes Team die Berg-EM mit F3000 Boliden. Ebenfalls bei einigen Rennen zur Berg-EM mit einem F3000 anzutreffen ist der Ungar Laszlo Sazsz (Foto), welcher mit kroatischer Lizenz und unter dem Klub AK Dubrovnik fährt. Dieser brachte bereits Ende der 90er Jahre einen solchen Boliden an den Berg, und das sehr erfolgreich. Dabei konnte er mit seinen Reynard Boliden einige Gesamtsiege bei traditionsreichen Rennen wie am Rechberg oder in Sternberk feiern. Seit 2004 wird der Reynard 01L mit Zytek Motor eingesetzt, welcher für die Saison 2020 optisch ein neues Design erhielt.

In den letzten Jahren sicherlich einer der erfolgreichsten F3000 Piloten ist zweifelsohne der Schweizer Eric Berguerand (Foto). Mit seinem Lola FA99, welcher seit dem Jahr 2012 eingesetzt wird, feierte er mehrfach den Gewinn der nationalen Meisterschaft (6x). Nach seinem schweren Unfall im Jahr 2007 beim Rennen in St. Ursanne, wo er schwere Beinverletzungen davontrug und ein Jahr im Krankenhaus verbringen musste, ist das umso bemerkenswerter. Der Tüftler hat seinen F3000 Boliden im Aerodynamikbereich komplett überarbeitet, und seinem Boliden ein ruhiges Fahrverhalten vermittelt. Dafür verantwortlich ist sicher der Unterboden in Eigenbauregie. Zudem verfügt man seit geraumer Zeit über einige Teile aus der Formel 1, nachdem vom ehemaligen Team Force India einiges zu erwerben war. In der Schweiz sind die F3000 überhaupt noch sehr beliebt, wobei einige junge Piloten wie Robin Faustini hier schon große Erfolge feiern konnten. Dieser setzte zuletzt einen Reynard 01L ein und wird von seinem Vater Simon Hugentobler unterstützt, der selbst jahrelang Reynard F3000 Boliden am Berg pilotierte und diese sich noch in seinem Besitz befinden. Aber auch Thomas Amweg (Foto) konnte 2019 seinen ersten Gesamtsieg mit seinem Lola B99/50 am Gurnigel fixieren. Der 34jährige Aargauer konnte im Regen die Konkurrenz auf Distanz halten und mit dem Ex-Boliden vom Südtiroler Tschager Team begeistern. Auch sein Bolide wurde über die Jahre aerodynamisch stark weiterentwickelt, wobei auch er auf einige Formel 1 Teile zurückgreifen kann, und zwar vom ehemalige Sauber-Team. Zudem bekam man die Elektronikprobleme zusammen mit Heini Mader endgültig in den Griff.

Was man alles aus einem F3000 Boliden machen kann, bewies über den Winter das italienische Rennteam Dalmazia Motorsport. Diese bauten ihren Lola B99/50 so um, dass er einem Osella FA30 zum verwechseln ähnlich schaut. Die Hülle wurde an den F3000 angepasst und nur auf dem zweiten Blick erkennt man den Unterschied. Einsatzfahrer dieses Boliden war 2020 der Sardinier Sergio Farris (Foto), der auch schon das Potenzial dieses Projekts aufblitzen ließ. Zwar hatte er beim Meisterschaftslauf in Svolte di Popoli einen doch vehementen Unfall zu verzeichnen, jedoch ist der Bolide bereits erfolgreich repariert und wartet auf weitere Renneinsätze. Ebenfalls international eingesetzt wird der Lola B02/50 vom tschechischen Janik Motorsport Team. Zunächst fuhr Teamchef Vaclav Janik selbst durchaus erfolgreich mit diesem Boliden in der Berg-EM, ehe er auf einen moderneren Norma wechselte. Mittlerweile fährt Jiri Svoboda diesen Boliden im Zuge des FIA Hillclimb Cup, und dabei konnte man tolle Erfolge realisieren. Auch in Belgien ist in diesem Jahr ein F3000 Bolide gelandet, und zwar vom italienischen CMS Racing Team. Bruno Cazzoli hat sich den Lola B99/50 gesichert, welcher jahrelang erfolgreich von Franco Cinelli pilotiert wurde. Einige F3000 Boliden zu Hause stehen hat auch der französische „Gentlemen-Driver“ Antoine Lombardo, wobei zuletzt der Lola B06/51 des unvergessenen und mehrfachen österr. Bergstaatsmeisters Hermann Waldy in seinen Besitz gelangte. Apropos Österreich, dort hält der Kärntner Hubert Galli jun. (Foto) nach wie vor die F3000 Fahnen hoch. Mit seinem Lola B99/50 absolviert er die österreichische Meisterschaft und ist damit auch bei ausgewählten Rennen zur Berg-Europameisterschaft anzutreffen. Auch in Deutschland ist mit Bernd Simon im Jahr 2019 ein F3000 Pilot hinzugekommen. Der ehemalige Osella Pilot feierte nach jahrelanger Pause sein Comeback im Ex-Allais Reynard 97D, welchen er von Alexander Hin übernommen hatte. Dieser hat einen weiteren F3000 Boliden in seinem Besitz, und zwar den Reynard des unvergessenen Kärntners Hermann Waldy, konzentriert sich aber nun voll und ganz auf den moderneren Osella PA30.

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