Photos by Austria Racing Pics Vorarlberg
Rekordjagd in der Schweiz
Simone Faggioli gewinnt, Christian Merli mit neuem Streckenrekord
Nur ein Wochenende nachdem Berg-EM Lauf am französischen Mont Dore stand in der Schweiz der Bergklassiker in St. Ursanne auf dem Programm. Im Gegensatz zu den letzten Jahren blieb es zumindest am Renntag trocken und bescherte dem Veranstalter Sonnenschein. Jedoch kam es zu zahlreichen Unfällen, welche aber zum Glück glimpflich für die Fahrer verliefen. Das sorgte dafür das der Zeitplan ordentlich über den Haufen geworfen wurde, da man die teils arg in Mitleidenschaft gezogenen Leitplanken wieder reparieren musste. So endete der 2. Rennlauf erst nach 20.00 Uhr, wobei dank dem Wetter bis zum Schluss ideale Bedingungen herrschten.
Im Gegensatz zur restlichen Saison war der Kampf um den Gesamtsieg diesmal an Spannung kaum zu überbieten. Zuerst konnte der amtierende Berg Europameister Simone Faggioli (Titelbild) im 1. Rennlauf seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr unterbieten und mit seinem Norma M20FC Zytek für Furore sorgen. Im 2. Rennlauf blieb er dann knapp hinter der Zeit aus Rennlauf 1, jedoch reichte es zum Gesamtsieg beim Schweizer Bergklassiker in St. Ursanne. Auf dem zweiten Rang folgte mit einem minimalen Rückstand von 0,6sec. sein italienischer Landsmann Christian Merli (Foto), der mit seinem Osella FA30 Fortech eine ebenfalls beeindruckende Performance ablieferte. Mit seinem spektakulären Fahrstil konnte er zudem die zahlreichen Zuseher entlang der Strecke begeistern und im 2. Rennlauf einen neuen, famosen Streckenrekord aufstellen. Dabei konnte er die Zeit von Faggioli aus Rennlauf 1 um ein paar Zehntel unterbieten. Da beide jeweils ihre Klassen gewannen bleibt es weiterhin sehr spannend in der Berg Europameisterschaft. Das Podium in St. Ursanne komplettierte der herausragend agierende Schweizer Marcel Steiner, der mit seinem LobArt LA01 Mugen eine weitere grandiose Vorstellung in dieser Saison ablieferte und exzellente Zeiten erreichte. Dabei konnte er die restliche Konkurrenz aus der Berg Europameisterschaft auf Distanz halten und den großartigen zweiten Platz in der Gruppe E2-SC einfahren. Rang Vier ging Gesamt an den Italiener Fausto Bormolini mit seinem bereits legendären Reynard K02 F3000, der eine ebenfalls exzellente Vorstellung in der Schweiz ablieferte und dabei mit tollen Zeiten überzeugen konnte. Das wurde mit dem ausgezeichneten zweiten Platz in der Gruppe D, E2-SS belohnt. Die Top5 komplettierte am Ende der nächste Schweizer mit Simon Hugentobler, der mit seinem bewährten Reynard 97D F3000 eine starke Leistung ablieferte und mit dem dritten Platz in der Gruppe D, E2-SS überzeugen konnte. Sechster wurde bereits der Sieger der 2l Klasse dieser Gruppe mit dem Franzosen Billy Ritchen (Foto), der mit seinem Dallara F311 Mercedes eine beeindruckende Performance ablieferte und sich am Ende nur um 0,8sec. dem Fünftplatzierten F3000 Piloten geschlagen geben musste. Die 2l Klasse der Gruppe E2-SC konnte übrigens einmal mehr der junge Tscheche Petr Trnka mit seinem Ligier JS53 Evo2 für sich entscheiden, der sich in einem spannenden Duell um lediglich 0,2sec. gegen den Schweizer Fabien Bouduban im Norma M20FC durchsetzen konnte. Und die CN Klasse konnte der Italiener Andrea Bormolini wie zu erwarten mit seinem Osella PA 20/S für sich entscheiden.
Bei den Tourenwagen feierte der Schweizer Reto Meisel (Foto) einen beeindruckenden Sieg. Mit seinem Mercedes SLK 340 Judd blieb er endlich einmal ohne technische Probleme, was gleich im 1. Rennlauf in einen neuen, großartigen Streckenrekord gipfelte. Mit einer herausragenden Performance konnte er somit mit dem spektakulären Boliden die nationale E1 Klasse für sich entscheiden. Auf dem zweiten Platz folgte der schnellste E2-SH Pilot an diesem Wochenende mit dem Tschechen Dan Michl, der mit seinem mächtigen Lotus Elise eine ebenfalls beeindruckende Leistung ablieferte und Topzeiten in St. Ursanne ablieferte. Damit konnte er auch für die Berg Europameisterschaft wichtige Punkte einfahren. Das Podium komplettierte der Schweizer Roger Schnellmann im mächtigen Mitsubishi Lancer Evo 8 J-Spec, der ebenfalls für Furore sorgen konnte und mit dem Boliden exzellente Zeiten ablieferte. Mit einer grandiosen Vorstellung konnte er sich auch den grandiosen zweiten Platz in der nationalen E1 Klasse sichern. Vierter wurde bei den Tourenwagen der Franzose Nicolas Werver mit dem spektakulären Porsche 997 GT2, der ebenfalls eine starke Vorstellung ablieferte und mit dem dritten Rang in der E1 Klasse ein Topergebnis einfahren konnte. Die Top5 komplettierte der Tscheche Jiri Los (Foto) im spektakulären Mitsubishi Lancer Evo 9, der mit einer tollen Performance für Furore sorgen konnte und mit dem zweiten Platz in der E2-SH Klasse ein herausragendes Ergebnis in der Schweiz verbuchen konnte. Pech hatte hier sein Landsmann Vladimir Vitver im brachialen Audi WTTR-DTM, der durch ein Problem im 1. Rennlauf viel Zeit verlor und damit auch eine bessere Platzierung verspielte. Am Ende stand nur Platz Vier in der E2-SH Klasse zu Buche. Leider einen technisch bedingten Ausfall hinnehmen musste der Spanier Jose Antonio Lopez-Fombona, der erstmals in St. Ursanne an den Start ging und nachdem 1. Rennlauf mit seinem mächtigen Lamborghini Huracan die Segel streichen musste.
Nun der Blick in die Berg Europameisterschaftskategorie 1, wo es ebenfalls sehr spannend in der Schweiz war. Am Ende konnte sich der Obersteirer Tessitore (Foto) gleich bei seinem ersten Start in St. Ursanne den Sieg sichern und mit seinem Audi R8 LMS GT3 einen vollen Erfolg feiern. Mit einer herausragenden Leistung konnte er sich nach einem äußerst spannenden Rennverlauf mit einer tollen Performance im 2. Rennlauf doch noch den Sieg sichern und somit die Führung in der Berg-EM Wertung wieder ausbauen. Dabei gilt ein besonderer Dank Christian Schweiger, der an diesem Wochenende als Fahrercoach dem Audi Piloten hilfreich zur Seite stand. Mit einem Rückstand von lediglich 0,6sec. ging der zweite Platz in der GT Klasse an den Slowaken Jan Milon, der ebenfalls das erste Mal bei diesem Rennen an den Start ging und mit seinem brachialen BMW Z4 GT3 eine tolle Performance ablieferte. Dabei konnte er den 1. Rennlauf sogar knapp für sich entscheiden, jedoch musste er dann im 2. Rennheat den Österreicher bei bereits kühleren Temperaturen ziehen lassen. Das Podium komplettierte der Tscheche Martin Jerman mit seinem mächtigen Lamborghini Gallardo GT3, der sich exzellent bei diesem Rennen in Szene setzen konnte und mit ebenfalls beeindruckenden Zeiten für Furore sorgen konnte. Dabei fehlten am Ende auf den Sieger knapp über 1sec., was hier für die spannende Entscheidung spricht.
In der Gruppe N konnte sich doch etwas überraschend der erstmals in der Berg-EM an den Start gehende und international kaum bekannte Kosovare Liridon Kalenderi (Foto) durchsetzen. Mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 9 lieferte er eine beeindruckende Performance ab, wobei er die Konkurrenten doch klar auf Distanz halten konnte. Auf dem zweiten Platz folgte niemand geringerer als der Tscheche Tomas Vavrinec mit seinem bekannten Mitsubishi Lancer Evo 9, der jedoch noch ein wenig die Nachwirkungen vom Ausritt am Mont Dore verspürte und mit einem weitwunden Boliden das Rennen in der Schweiz absolvieren musste. Noch schlimmer erwischte es in der Gruppe A seinen Landsmann Lukas Vojacek, der seinen Subaru Impreza WRX STI nachdem 1. Rennlauf mit einem technischen Gebrechen frühzeitig in den Hänger verladen musste und somit ohne Punkte die Heimreise antreten musste.
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