Photos by Nicolas Millet
Christian Merli gewinnt mit neuem Streckenrekord den Auftakt in Frankreich
die österreichischen Vertreter leider vom Pech verfolgt
Bei fast schon sommerlichen Temperaturen ging der Saisonauftakt zur Berg Europameisterschaft im französischen St. Jean du Gard über die Bühne. Dabei erlebten die Zuseher an der knapp 5km langen Strecke auf den Col St. Pierre eine äußerst spannende Entscheidung, wobei schlussendlich die Italiener einen Doppelsieg einfahren konnten. Leider nicht vom Glück verfolgt waren die zwei heimischen Vertreter, welche mit technischen Problemen zu kämpfen hatten und somit Ausfälle zur Kenntnis nehmen mussten.
Im Kampf um den Gesamtsieg konnte sich der amtierende Berg Europameister Christian Merli (Titelbild) durchsetzen. Im Osella FA30 Zytek LRM lieferte der Südtiroler eine beeindruckende Performance ab, welche bereits am Sonntag im 1. Rennlauf in einen neuen Streckenrekord gipfelte. Im entscheidenden 2. Lauf konnte der Trentiner im weiter verbesserten Boliden nochmals zulegen und schlussendlich sogar die 2:14min. Schallmauer am Col St. Pierre durchbrechen. Damit verbesserte er seinen eigenen Rekord aus dem Vorjahr um insgesamt 0,6 Sekunden. Rang Zwei ging an seinen italienischen Dauerkonkurrenten Simone Faggioli (Foto), der im komplett überarbeiteten Norma M20FC Zytek eine ebenfalls eindrucksvolle Leistung ablieferte. Der mehrfache Berg Europameister konnte sich am Renntag nochmals entscheidend steigern und im 2. Rennlauf ebenfalls die 2:14min. Schallmauer durchbrechen. Schlussendlich fehlten 0,7sec. im Gesamtklassement auf seinen Landsmann, jedoch war der volle Erfolg in der E2-SC Klasse ihm nicht zunehmen. Das Podium komplettierte nach einer ebenfalls starken Leistung der Franzose Sebastien Petit, der im Norma M20FC Mugen ebenfalls zu überzeugen vermochte und dabei hervorragende Zeiten erreichte. Im Zuge der französischen Meisterschaft konnte er sogar den Sieg einfahren und somit volle Punkte fixieren. Gesamt fehlten ihm aber fast 7sec. auf den Gesamtsieger. Rang Vier ging ebenfalls wieder nach Italien an Diego de Gasperi im Osella FA30 Zytek, der ebenfalls zu überzeugen vermochte und eine tolle Performance beim Auftakt in Frankreich ablieferte. Dabei konnte er am Renntag tolle Zeiten erreichen und mit dem zweiten Platz in der Gruppe D, E2-SS ein herausragendes Ergebnis realisieren. Die Top5 am Col St. Pierre komplettierte im Gesamtklassement der Franzose Cyrille Frantz im Osella PA30 Cosworth, der sich am Ende nur knapp seinem italienischen Markenkollegen geschlagen geben musste. Nach zwei Rennläufen fehlten ihm gerade einmal 0,3sec. auf den Viertplatzierten. Rang Sechs im Zuge der Berg Europameisterschaft ging nach Luxemburg an Guy Demuth, der erstmals bei diesem Rennen mit seinem Norma M20FC Judd an den Start ging und schlussendlich sich über Rang Vier in der E2-SC Klasse freuen durfte. Platz Sieben ging wieder nach Frankreich an Pascal Campi, der eine beeindruckende Premiere im neuen 2l Osella PA 21 Evo ablieferte und sich im Zuge der Berg-EM somit als schnellster 2l Pilot über alle Klassen behaupten konnte. Die Top8 komplettierte der Schweizer Fabien Bouduban im Norma M20FC Zytek, der ebenfalls eine starke Leistung am Col St. Pierre ablieferte und dabei ein fehlerfreies Rennwochenende absolvierte.
Leider Pech hatten zwei Topfavoriten am Col St. Pierre: der Franzose Geoffrey Schatz (Foto) musste seinen spektakulären Norma M20FC Oreca Turbo mit Motorproblemen nachdem Samstag abstellen und somit leider einen Ausfall zur Kenntnis nehmen. Nach einer beeindruckenden Performance im Training, wo er jeweils nur wenige Zehntelsekunden hinter Merli und vor Faggioli lag, war der Ausfall umso bitterer. Und auch der Vorarlberger Christoph Lampert war in Frankreich mit seinem Osella FA30 Zytek nicht vom Glück verfolgt. Nach einer starken Leistung im Training musste er den Boliden mit technischen Problemen vorzeitig abstellen und somit leider ebenfalls einen Ausfall am Col St. Pierre zur Kenntnis nehmen.
Und auch der Steirer Christian Schweiger musste seinen Mitsubishi Lancer Evo 7 nach Rennlauf 1 vorzeitig in den Transporter verladen. Auch ihm machte die Technik einen Strich durch die Rechnung, womit auch für ihn das Rennwochenende in Frankreich und somit der Start in die Saison 2019 sehr unglücklich begann. Den Sieg in der E2-SH Klasse sicherte sich übrigens der Franzose Nicolas Werver, der im spektakulären Porsche 997 GT2 eine eindrucksvolle Leistung ablieferte und zudem mit Platz Zwei im Tourenwagengesamtklassement zu überzeugen vermochte. Der zweite Platz ging an den Tschechen Vladimir Vitver (Foto), der im brachialen Audi WTTR-DTM ebenfalls zu überzeugen vermochte und eine starke Leistung ablieferte. Damit konnte er mit exzellenten Zeiten glänzen, was auch mit dem hervorragenden dritten Rang im Tourenwagengesamtklassement belohnt wurde. In der E2-SC Klasse bis 2l Hubraum konnte sein junger Landsmann Petr Trnka im weiter optimierten Ligier JS53 Evo3 mit dem ausgezeichneten zweiten Platz glänzen, und das gleich beim ersten Auftritt am Col St. Pierre. Die CN Klasse im Zuge der Berg Europameisterschaft ging an den Faggioli Teamfahrer Marco Capucci aus Italien, der im 2l Osella PA 21/S einen vollen Erfolg fixieren konnte. Rang Zwei ging an den italienischen Berg-EM Routinier Renzo Napione, der erstmals den neuaufgebauten Osella PA20/S mit 3l BMW Motor pilotierte.
Im Kampf um den Tourenwagengesamtsieg war der junge Franzose Pierre Courroye (Foto) im spektakulären McLaren MP4-12C GT3 nicht zuschlagen. Mit einer beeindruckenden Performance konnte er seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr schlussendlich um über 1sec. unterbieten und somit einen weiteren vollen Erfolg im Zuge der französischen Meisterschaft einfahren. In der Berg-EM ließ er sich nach den Kontroversen aus dem Vorjahr nicht werten und wird dieser Meisterschaft bis auf weiteres auch fern bleiben. Die restlichen GT Fahrer waren in Frankreich nicht gerade vom Glück verfolgt, wobei sein Landsmann Christian Schmitter seinen Porsche 997 GT3 R im 2. Rennlauf am Sonntag mit technischen Problemen abstellen musste. Damit war der Ausfall im Zuge der Berg-EM leider perfekt, jedoch konnte er sich mit Platz Vier in der französischen Meisterschaft schadlos halten. Und der tschechische Berg-EM Routinier Martin Jerman musste seinen Lamborghini Gallardo GT3 bereits nachdem Training mit technischen Problemen abstellen und das Rennwochenende am Col St. Pierre für beendet erklären.
Ähnliches wäre fast auch dem Italiener Antonino Migliuolo (Foto) in der Gruppe N passiert. Jedoch lieferten Freunde aus der heimischen Werkstatt eine neue Kupplung für den Mitsubishi Lancer Evo 9, womit man am Renntag wieder an den Start gehen konnte. Der Lohn war der ausgezeichnete zweite Platz in dieser Klasse hinter dem Tschechen Tomas Vavrinec. Dieser konnte sich mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 9 mit eindrucksvollen Zeiten den Sieg sichern und somit einen vollen Erfolg am Col St. Pierre fixieren. Das Podium komplettierte in dieser stark besetzten Klasse der Slowake Peter Ambruz im neuaufgebauten Mitsubishi Lancer Evo 9, der sich exzellent in Szene setzen konnte und ebenfalls mit tollen Zeiten zu überzeugen vermochte. Rang Vier ging noch an den Tschechen Jiri Los, welcher erstmals in dieser Klasse einen Renault Megane RS an den Start brachte und mit diesem Boliden starke Zeiten ablieferte. Dabei konnte er den Franzosen Pascal Cat im identischen Fahrzeug klar auf den fünften Platz verweisen. In der Gruppe A konnte sich der amtierende Berg Europameister Lukas Vojacek im Subaru Impreza WRX STI einen vollen Erfolg sichern, jedoch war er in Frankreich als einziger Pilot in dieser Klasse aktiv.
Photos by Nicolas Millet